Dies und das im Frühling (plus Wiesenkater)
von m. swiergot (Kommentare: 0)

Jeden Tag gibt es derzeit etwas Neues auf der Wiese zu sehen. In diesem Beitrag liegt der Schwerpunkt deshalb auf den Fotos. Neben dem Sensen und Heu wenden bin ich vor allem mit dem Gießen beschäftigt, da es seit Wochen nicht mehr geregnet hat, dafür aber jeden Tag die Sonne scheint und bis zu Windstärke 7 herrscht. Die Pflanzen und der Boden sind also extrem ausgetrocknet, es kündigt sich ein ähnliches Dürrejahr an wie 2018 und 2019.
Die Fläche, auf der einst die Buche stand, ist nun eingesät. An Grassamen habe ich Knäuelgras (Dactylis glomerata), Rotes Straußgras (Agrostis capillaris), Glatthafer (Arrhenatherum elatius), Wiesen-Rispe (Poa pratensis) und Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis) ausgebracht. Da Elstern, Amseln und Tauben immer sehr aufmerksam sind, habe ich die Fläche mit einem Vlies abgedeckt, das aber leider nicht so wasserdurchlässig ist wie behauptet. Es wird sich zeigen, ob und wann die Gräser bei dieser Trockenheit auflaufen.
Dass es nicht so verkehrt ist, schon mit dem Sensen zu beginnen, hat mir heute folgende Szene gezeigt: Gerade als ich zur Wiese kam, sah ich, wie der dicke Kater im hohen Gras zwei Sätze machte und um Haaresbreite eine Elster erwischt hätte. Diese flüchtete leicht trudelnd aufs nächste Dach und schimpfte, was das Zeug hielt. Ich bin mir nicht sicher, ob sie verletzt wurde.
Offenbar hatte der Kater im hohen Gras gelauert und nur darauf gewartet, bis sich ein Vogel näherte. Ich war sehr wütend, denn nun war es klar, dass er jagt – wie eigentlich die meisten Freigänger-Katzen, auch wenn die Halterinnen das gerne ableugnen. Ich war vor allem deshalb wütend, weil das Zuhause dieser gelangweilten Hauskatze eine Schotterwüste ist und sie auch deshalb auf fremden Grundstücken ihr Unwesen treibt.
Eigentlich wollte ich Teile der Wiese wieder für die Tiere stehen lassen und gleichzeitig die unterschiedlichen Flächen im Wachstum vergleichen. Wenn das hohe Gras aber nun zur Todesfalle wird, habe ich kein gutes Gefühl mehr dabei. Ich kann nun die vielen Gartenbesitzer verstehen, die so gerne Vogelschutz betreiben würden und hilflos mitansehen müssen, wie fremde Katzen in ihrem Garten wildern. Es ist mir unbegreiflich, warum Katzen in der Stadt überall herumstreunen und jagen dürfen, während Hunde an die Leine müssen. Für den Artenschutz ist das eine Katastrophe.
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Die Wiese im April 2020. Ich werde abschnittsweise mähen und eine Teilfläche stehenlassen. -
Den Kleinen Wiesenknopf (Sanguisorba minor) habe ich 2018 in die Wiese eingebracht. Er darf vorerst bleiben, denn er ist bei Schmetterlingen beliebt. -
Die Blütenköpfchen und Blätter des Wiesenknopfs sind essbar und schmecken nach Gurke. Er ist eine alte Bauerngartenpflanze. -
Löwenzahn, als Unkraut geschmäht, ist eine hervorragende Nahrungsquelle. Experte Paul Westrich hat an ihm 72 Wildbienen-Arten gezählt. -
Die hübsche Goldnessel findet sich am Fußweg Roonstraße und an der Hecke zum Kleingartengebiet. -
Der Ampfer ist dieses Jahr etwas angegriffen, offenbar piesackt ihn der Ampferkäfer, dessen Fraßschäden hier zu sehen sind. -
Solange die Ampferblätter so löchrig sind, werde ich sie nicht abschneiden, denn womöglich erledigt sich das Ampferproblem auf der Wiese von allein. -
Das Große Windröschen (Anemone sylvestris) ist durch die anhaltende Wärme innerhalb von zwei Tagen zur Blüte gekommen. -
Auf der ehemaligen Buchenfläche sind nun neue Gräser eingesät und gegen Vogelfraß abgedeckt. -
Der kleine Weißdorn auf der oberen Wiese wurde sofort von der Weißdorn-Blattlaus erkannt. -
Die Blattlaus schlüpft im April auf dem Weißdorn, siedelt später aber auf Gemüse über. -
Der linke Streifen ist frisch gesenst, doch leider soll soll morgen nach wochenlanger Trockenheit eine Regenphase beginnen, sodass das Heu nicht mehr trocknen kann. -
Wegen des Regens habe ich den Heureiter mit restlichen Vliesstreifen eingepackt.
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