Volksinitiative Artenvielfalt NRW – aufgeschoben, aber nicht aufgehoben

von m. swiergot (Kommentare: 0)

Dem Schutz von Schmetterlingen wie dem selten gewordenen Großen Fuchs gilt die Volksinitiative.
Dem Schutz von Schmetterlingen wie dem selten gewordenen Großen Fuchs (hier am Poetenweg) gilt die Volksinitiative.

Die für NRW geplante Volksinitiative Artenvielfalt liegt derzeit auf Eis. Im April sollte eigentlich der Startschuss fallen, im ganzen Land waren nach dem Vorbild Bayerns Infostände und Veranstaltungen geplant, um Unterschriften zu sammeln. In Zeiten von Covid-19 sei das jedoch nicht zu verantworten, gaben die drei Initiatoren jetzt bekannt, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und die Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU).

Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Sobald die Lage sich entspannt, wollen die Verbände loslegen. Im Naturschutz gehe es sowieso immer um langfristige Perspektiven, macht NABU-Landesvorsitzende Heide Naderer klar: »Die Umweltprobleme sind nach Covid-19 ja nicht verschwunden.«

Für die Politikwissenschaftlerin ist die Corona-Krise deshalb »wie ein Aufrütteln«, um neu über den globalen Kontext nachzudenken: »Viele Menschen machen sich gerade Gedanken über ihre Gesundheit, aber auch über die Umwelt, in der wir leben.« Die Klimakrise sei für viele abstrakt gewesen. Doch wie die Pandemie sei sie eine globale Krise, die unmittelbar auf jeden Einzelnen wirke: »Das ist nicht mehr abstrakt. So wie das Virus kennt auch die Natur keine Grenzen, wir sind alle miteinander verbunden«. Konjunkturprogramme nach der Krise könne man deshalb gut mit den Zielen des Klima- und Umweltschutzes verbinden. Naderer: »Diese Dinge müssen wir sowieso tun.«

Ein Hinweis auf ein neues Naturbewusstsein könnten die Zugriffszahlen der Online-Portale sein. Naderer verweist auf ungewöhnlich viele Anfragen auf der Webseite des NABU-Bundesverbandes. Die Naturbeobachtungs-Seiten und die Angebote im Shop würden vermehrt geklickt: »Wahnsinn, was da gerade passiert.« Auch die Beobachtungsplattform naturgucker.de vermeldet seit Mitte März gleichbleibend hohe Zugriffszahlen.

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